
Roland Baader Treffen am 14.06.2025 in Waghäusel-Kirrlach
Über die Roland Baader Auszeichnung
Der Ökonom, Privatgelehrte und freie Publizist Roland Baader (1940-2012) gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern des Klassischen Liberalismus und der Lehre der Österreichischen Nationalökonomie. Als einer der meistgelesenen Freiheitsautoren im deutschsprachigen Raum hat er mit seinen Büchern, Artikeln und an deren Publikationen in den vergangenen 25 Jahren Menschen aus allen Schichten und jeden Alters die Freiheitslehren des (Klassischen) Liberalismus und die Ideen der Österreichischen Schule in verständlicher, eindringlicher und wortgewaltiger Sprache nahegebracht. Mit der ROLAND BAADER-Auszeichnung sollen Leistungen und Verdienste anerkennend gewürdigt und herausgestellt werden, die im Zusammenhang stehen mit den freiheitlichen Idealen, denen sich Roland Baader verbunden und verpflichtet gefühlt hat. Den Preis erhalten schöpferisch tätige Personen (Publizisten, Unternehmer, etc.), die mit Überzeugungskraft, gelebter Freiheitsliebe und ökonomischem Sachverstand „die Lehre von der friedlichen Entwicklung der Menschen in einer freien Gesellschaft“ (= Liberalismus) einem breiten Publikum in verständlicher Form zugänglich machen bzw. diese Ideen unternehmerisch in tätige Praxis umsetzen – und sich damit zugleich als „schöpferische Zerstörer“ der vorherrschenden ökonomischen Irrlehren und sozialistisch-etatistischen Illusionen betätigen. Ausgezeichnet werden also nicht nur Überzeugungsqualitäten in Sachen Freiheit.
ROLAND BAADER-Auszeichnung heißt: Funken sprühender Geist, der neue Feuer entfacht; sondern zudem der Mut und die Bereitschaft, auch gegen Wider stände und unter persönlichen Opfern für diese Überzeugungen einzutreten. Roland Baader („Freiheitsfunken I“): „Warum braucht man Mut, um für die Freiheit einzutreten? Weil man in einem weitgehend verständnislosen und desinteressierten Umfeld systematisch vereinsamt – und manchmal sogar sei ne Freunde verliert.“ Ein Grund für dieses weit verbreitete Unverständnis und Desinteresse ist sicherlich, dass wir die „Früchte“ der Marktwirtschaft ernten können (– zwar nicht ohne zu säen, aber –) ohne zu verstehen, ohne „die Regeln und Mechanismen des Marktes […] zu kennen“. In diesem Vorzug lauert aber zugleich eine verhängnisvolle Gefahr – und somit auch eine existenzielle Verpflichtung: „Der Markt braucht uns nicht, um zu funktionieren, aber er braucht uns dringend, um ihn gegen seine verleumderischen Feinde verteidigen zu können. Und mit seiner Verteidigung stellen wir uns zugleich den Feinden der Freiheit entgegen.“ (Baader in „eigentümlich frei“, Nov. 2006) Selten, vielleicht nie, hatte die Sache der Freiheit mutige und standhafte Verteidiger nötiger als heute, die es zudem auch schaffen, Gehör zu finden und ihre aufklärerische Botschaft einem breiten Publikum verständlich, mitreißend und im besten Sinne popularisierend zugänglich zu machen. Denn bald schlägt, da wir uns in der Endphase des Papiergeldzeit alters befinden und am Vorabend einer großen Krise, „wie immer in großen Krisen und Zusammenbrüchen die Stunde der Rattenfänger und Volkstribunen“, der Führer und Verführer, die uns bereits die einleitende „Krise als Chance“ verkauft haben, um den Macht-Turbo zu zünden und die nur darauf warten, im kommenden sozialen und ökonomischen Chaos Notstands-Vollmachten an sich zu reißen, um endlich ihre totalitären Gesellschafts-Phantasien voll umfänglich ausleben zu können.
Baader über die enorme Machtgier regierender Soziopathen: „Die Essenz der Politik ist Macht. Und Macht steht der ökonomischen Vernunft diametral entgegen.“ (Baader in einem Grußwort 2010) Und deshalb genügt es alleine nicht, im Besitz der vernünftigen „besseren Ideen“ zu sein und deren überlegenen Wert zu kennen, wie es Ludwig von Mises schon 1958 formulierte. Man muss (neue) Wege finden, den besseren Ideen zum Sieg zu verhelfen. Es gilt, das Interpretationsmonopol der Systemprofiteure, die Deutungshoheit der Machteliten zu durchbrechen. Mises: „Tatsachen an sich können nichts beweisen oder widerlegen; alles kommt auf die [richtige] Deutung an.“
Es geht also neben den richtigen Ideen um deren Deutungshoheit: Die größte Gefahr in der aktuellen Krise besteht wieder einmal darin, dass die Menschen den Politikern die völlig falsche These vom Versagen des Kapitalismus und das Märchen vom „Retter Staat“ abkaufen (der Wolf gibt sich als Hütehund aus). „In Wahrheit ist es der Sozialismus in Form des staatsmonopolistischen Papiergeldes und des zentralplanwirtschaftlichen Zinsdiktats, die seit Jahrzehnten den Blutkreislauf und die Signalmechanismen der Marktwirtschaft zerstört haben. […] Das Märchen vom Retter Staat ist das Trojanische Pferd, mit dessen Hilfe die Herrschaftseliten die letzten Mauern um die Bürgerfreiheit schleifen werden.“ (R. Baader, unveröffentlichte Notiz). „Ideen“, schrieb Mises, „können nur durch Ideen überwunden werden. Den Sozialismus [in all seinen Spielarten] können nur die Ideen des Kapitalismus und des Liberalismus überwinden.“ („Die Gemeinwirtschaft“) Der Preis der Freiheit, so lautet ein bekanntes Zitat, ist stetige Wachsamkeit – sowie auch unablässiger Einsatz an der Ideenfront. Denn die Idee der Freiheit hat wirkmächtige Antagonisten: „Noch größer als der Freiheitsdrang des Menschen ist sein Wunsch nach Sicherheit und die Sehnsucht nach Erlösung oder Heilsgewissheit. Das öffnet dem Sozialismus immer und überall die Tore. Und das ist die Grundlage fast aller Machtchancen der Politik. Und deshalb wird man den Menschen immer wieder ihre Freiheit nehmen können, und deshalb werden sie sich ihre Freiheit auch immer wieder nehmen lassen, obwohl gerade in der Unfreiheit alle Sicherheit erstirbt.“ („Freiheitsfunken II“) Mag es auch keine Garantie geben – die Sache der Freiheit wäre von Anfang an verloren, gäbe es nicht die feinfühligen Warner, die „mitten im ausgelassenen Sommertags-Fest beginnen zu frösteln“, die wachsamen Wenigen, die bereit sind, den Preis zu bezahlen – zum Nutzen der (schlafwandlerischen) Vielen. In diesem Sinne sei die ROLAND BAADER-Auszeichnung, in Dankbarkeit und Hochachtung, allen Freiheitsstreitern an der Ideenfront für ihr Engagement und ihren Mut gewidmet.
„Nehmen wir den Streit auf. Noch ist es Tag!“ („Kreide für den Wolf“)
Die bisherigen Preisträger
2013 Peter Böhringer
2014 Dr. Bruno Bandulet
2015 André F. Lichtschlag
2016 Robert Nef
2017 Rahim Taghizadegan
2018 Lew Rockwell.
2019 Hans-Hermann Hoppe
2020 Dr. Markus Krall
2021 Prof. Dr. Gerd Habermann
2022 Prof. Erich Weede
2023 Ralf Flierl
2024 Carlos A. Gebauer
2025 Titus Gebel